Seit Anfang 2022 engagiere ich mich dafür, dass die Nachtzüge zurück aufs Gleis kommen – „Back-on-Track“ eben. So nennt sich eine europaweite Initiative, als Mitvorstand des deutschen Vereins gibt es viel zu kommunizieren. Hier die Expressvariante:
Warum gibt es nur noch wenige Nachtzüge? – Weil die Deutsche Bahn sich 2016 aus diesem Geschäft verabschiedete. Ein hohes Tier der Branche dazu: „Wirtschaftlich war es nachvollziehbar, aber kommunikativ: ein Desaster.“
Welche Nachtzüge gibt es derzeit? – Die ÖBB übernahmen das DB-Geschäft und senden ihre Linien netterweise auch nach Deutschland. Wie auch SJ und Snälltåget aus Schweden oder CD aus Tschechien. Von Back-on-Track gibt’s eine stets aktuelle Karte: nighttrains.net
Kann man nicht einfach neue Strecken eröffnen? – Nahezu alle nicht verschrotteten Wagen sind in Betrieb. Es fehlt schlicht an Rollmaterial, Mitte/Ende 2023 startet immerhin die neue Nightjet-Generation der ÖBB. Für weitere Investitionen braucht es einen Wagenpool der EU oder…
…bessere Rahmenbedingungen? – Genau. Internationale Flüge sind ohne Mehrwert- und Kerosinsteuer. Nachtzüge zahlen Trassenpreise – mit jedem Kilometer wird die klimafreundliche Reise teurer. Der Ticketkauf ist kompliziert, und die wenigen Nachtzüge werden im Alltag oftmals ausgebremst.
Was ich mache? – Nun, was ich kann: Medienarbeit. z.B. via dpa von SZ bis Falstaff. Oder an den Buchungstipps basteln. Gemeinsam mit anderen (die sich noch weit mehr einbringen) für ein großes Nachtzugnetz werben. Das spart 3% der gesamten EU-Emissionen, so unsere Studie.
Von Mailand bis nach Sizilien: Der IntercityNotte von Trenitalia in Taormina-Gardini: